E: Statenjacht

05.07.2018

Nach der Fertigstellung des Modells eines Radavisos habe ich mich entschlossen, noch das Modell einer holländischen Statenjacht des 17. Jhdts. zu bauen. Vor vielen Jahren habe ich mir dafür schon ein Buch (in holländischer Sprache!) und einen Plan ( 3 Blätter) der Niederländichen Modellbauvereinigung im Maßstab 1:40 gekauft.

Ebenfalls vor Jahren habe ich mir die Monografie der kurfürstlichen Jaghd „Max Emanuel“ von 1711 besorgt, nach historischen Unterlagen rekonstruiert und gezeichnet von Wolfram zu Mondfeld. Es sind insgesamt 11 Blätter im Maßstab 1:50.

Mit Hilfe dieser Pläne werde ich ein Modell bauen, das einem bestimmten Fahrzeugtyp darstellt und nicht zu aufwändig mit Schnitzereien verziert ist. Ich habe nämlich noch nie viele Figuren und Verzierungen geschnitzt und muß es erst probieren.

1.5..2019

Ende Juni 2018 habe ich mit dem Planstudium begonnen und gleichzeitig das Hellingbrett hergerichtet und aus dem Bauplan kopierte Schablonen für das Kielbrett und die Spanten auf Sperrholz aufgeklebt.

Ich habe alles ausgesägt und begonnen das Heck aufzubauen, die Spanten einzusetzen und mit Längsleisten auszurichten und so den Schiffskörper zu versteifen.

Nach dem Einleimen der Spanten habe ich den Heckspiegel und die Gillung angeklebt und die Berghölzer gebogen und aufgeleimt.

Auch der Niedergang wurde jetzt schon eingebaut.

4.4.2020

Nach langer Zeit will ich wieder einmal über den Baufortschritt berichten:

Ich habe die Berghölzer angebracht und das Schanzkleid außen beplankt und innen mit Sperrholz verkleidet sowie die runden Stückpforten ausgebohrt.

Dann habe ich das Unterschiff mit Biegeholzleisten aus Buche beplankt.

Der ganze Rumpf wurde dann aufwändig geschliffen, gekittet, nochmals geschliffen, grundiert und schließlich lackiert. Dann habe ich das Steuerruder samt Ruderscharnieren angefertigt und eingepasst, aber wieder beiseite gelegt.

Die „falschen“ Decks aus dünnem Sperrholz, auf die später die Decksplanken geleimt werden, habe ich auch jetzt verlegt.

Ich habe mich dann daran gemacht, die die Verzierungen des Spiegels und der Bordwände am Heck zu entwerfen und in der Folge herzustellen. Allzu kleine und feine Schnitzereien habe ich allerdings vermieden.

Auch den Löwen am Bug habe ich hergestellt (3 cm groß!) ebenso wie die große Hecklaterne. Alles wurde mit Goldfarbe gestrichen, wird aber erst später am Modell befestigt.

31.05.2020

Ich habe mit der Außenbemalung des Modells begonnen. Nach dem Anzeichnen der Wasserlinie habe ich das Unterschiff entland dieser Linie abgeklebt und den Rumpf – ausgenommen die Berghölzer – bemalt. Dann kamen die Berghölzer und das Schanzkleid und die Stückpforten innen dran.

Auf dem zwischenzeitlich angefertigten Ständer schaut das schon ganz gut aus.

01.06.2021

Ich habe längere Zeit die Beschreibung des Baufortschritts venachlässigt und will das jetzt nachholen: Ende Mai 2020 habe ich begonnen, die diversen Teile der Heckverzierungen anzufertigen. Ende Juni 2020 waren die Türe und das Fenster an der Kajütwand eingebaut und die Achterdecksbeplankung gelegt. Anschließend wurde das Niedergangsgeländer angefertigt und dann waren die Seitenschwerter dran, die Mitte August 2020 mit allem Zubhör fertig waren, aber noch nicht installiert wurden.

Dann habe ich die Heckverzierungen (hinten und seitlich) angebracht und eine Konsole für die Hecklaterne gebaut. Mit der Anbringung der Lukendeckel im Heck und der Installation des Ruders waren die Außenarbeiten am Rumpf soweit abgeschlossen.

Ich habe dann die Aufbauten und Gerätschaften, die an Deck des Modells eingebaut sind, hergestellt. Zuerst habe ich die Oberlichte des Salons angefertigt und auf das Unterdeck geleimt.

Auch die Rüsten habe ich hergerichtet, bemalt und am Bergholz befestigt. Die Kamine für den Salon und die Kombüse habe ich ebenfalls angefertigt und bemalt, aber noch nicht eingeleimt. Das war der Baustatus Anfang Oktober 2020.

Nach einer Pause von 6 Monaten habe ich mir das Deck vorgenommen. Ich habe die Stöße der Decksplanken festgelegt und die einzelnen Planken aufgeleimt. Mit dem Mastkragen war dann das Deck fertig. Angefertigt und eingebaut habe ich noch die kurzen Treppen bei der Deckstufe zum Achterdeck und die kurzen Balustraden neben den Treppen.

So sieht das Modell mit Stand 12.05.2021 jetzt aus.

01.11.2022

Ich melde mich nach langer Zeit endlich wieder. Vor allem habe ich Kleinteile angefertigt, die zwar für die Herstellung einige Zeit brauchten, aber deren Dokumentation ich erst jetzt gemeinsam mache. Allerdings gibt es auch nicht von allen hergestellten Ausrüstungsteilen eigene Fotos. Folgendes habe ich hergestellt: 

Im August/September 2021 habe ich den Mast samt Maststenge gebaut und zurecht geschliffen und mit den erforderlichen Augbolzen sowie Wanten- und Staghaltern und Belegnägeln versehen ud nach der Bemalung und Lackierung für den späteren Einbau beiseite gelegt.

Im Oktober 2021 habe ich die sechs Lafetten für die Kanonen angefertigt und die mit vorhandenen Messingrohren fertig gemachten Kanonen für den späteren Einbau beiseite gelegt.

Im November 2021 war dann der Bau des Spills an der Reihe. Es wurde nach Fertigstellung sofort eingebaut, da das Bugspriet daran zu befestigen war.

Die nächsten Aktivitäten waren die Herstellung und der Einbau der Kombüsenluke im Vorschiff, der Leuwagen, der Nagelbänke vor und auf dem Mast sowie der Ankerpoller.

Im Dezember 2021 habe ich dann das Bugspriet hergestellt und ordnungsgemäß eingebaut.

Im Jänner/Februar 2022 habe ich die restlichen Rundhölzer der Takelage (Gaffel, Rahen, Flaggstöcke) hergerichtet und lackiert und auch die zahlreichen speziellen Blöcke erzeugt.

Der nächste Schritt im März 2022 war es, die unteren Jungfern an den Rüsten anzubringen und dann den Mast zu setzen.

Dann habe ich im April 2022 das stehende Gut, also die Wanten und Pardunen, Großstag und Borgstag sowie die beiden Backstags gesetzt.

Das ist jetzt der Bauzustand des Modells am 1.11.2022!

20.03.2023

Mitte November 2922 habe ich begonnen zügig weiter zu bauen, um das Modell so rasch wie möglich fertig zu stellen.

Ich habe Schablonen für die Segel angefertigt, die Segel mit der Nähmaschine genäht und mit Liektauen versehen.                                                                                                                                                                                                          

Natürlich ist nicht alles beim ersten Versuch gelungen. Das größte Segel – das Gaffelsegel – habe ich z.B. noch einmal ganz neu gemacht.

Die mühsamen Vorbeitungsarbeiten für das Auftakeln habe ich nicht dokumentiert, denn nur das Ergebnis zählt. begonnen habe ich mit dem Gaffelsegel, gefolgt  von Fock und Klüver.

Zwischenzeitlich habe ich die beiden Anker am Schiff befestigt und die zwei Rahsegel gesetzt.

Damit war die Takelage komplett. Aufgeschossenes Tauwerk auf den Belegnägeln sollen zu einem realistischen Eindruck beitragen.

Der letzte Schritt war das Setzen der Flaggstöcke und das Hissen der großen Flagge der Niederländischen Ostindischen Companie am Heck.

(Weitere Fotos)

Bauzeit: 870 Stunden an 524 Tagen

(22.06.2018 bis 28.02.2023)

Über mich

Self
HEINER LUH
Jahrgang 1941
Mail: heiner.luh(at)gmail.com

Mit 15 Jahren habe ich begonnen, Schiffsmodelle zu bauen. Mein Interesse galt und gilt vor allem histori- schen Segelschiffen. Von anfangs kleinen Modellen und Baukästen bin ich nach und nach zu größeren Modellen, denen gute Pläne zu Grunde liegen, übergegangen. Ein moderner Kriegsschiffnach- bau (Zerstörer) und ein selbstentworfenes RC-Modell waren ebenso wie einige Plastikmodelle nur Abstecher.

Insgesamt habe ich bisher - wenn ich mich richtig erinnere - ca. 15 Segelschiffsmodelle gebaut (Stand 2006).