D: Radaviso von 1835

23.11.2014

Nach der Sommerpause habe ich wieder an ein neues Schiffsmodell gedacht. Da ich seit 35 Jahren drei Planbogen eines Schaufelradavisos der sardischen Marine besitze, habe ich mich entschlossen, so ein Modell zu bauen.

Die Pläne im Massstab 1:45 habe ich im Massstab 1:56 kopieren und neu ausdrucken lassen, sodass das Modell 80 cm lang ü.a., 18 cm breit und 45 cm hoch wird. Für ein größeres Modell habe ich keinen Platz. Das Modell werde ich zwar mit beweglichen Schaufelrädern, aber ohne Motorantrieb oder Fernsteuerung bauen. Den Bedarf an Sperrholz und diversen Leisten und Hölzern habe ich ermittelt und online bestellt.

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19.12.2014

Ich habe auf das gekaufte Sperrholz (4 mm) das Kielstück und die vollen Spanten aufgepaust und sie ausgesägt. Das Hellingbrett, das ich jetzt zum vierten Mal für den Bau eines Schiffsmodells verwende, habe ich an das aktuelle Modell abgepasst und den aufgedoppelten Kiel eingespannt.

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Die Spanten habe ich in das Kielstück eingeleimt, sie ausgerichtet und mit Füllklötzen fixiert. Die Mastführungen bzw. die Mastfüße habe ich bereits jetzt eingeleimt.

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21.1.2015

Als nächsten Schritt habe ich begonnen, das Unterschiff zu beplanken. Da ich nur sehr schmale Leisten zur Verfügung hatte, war der Vorgang etwas zeitaufwändig.

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Ich habe daher zwischendurch die beiden Schaufelräder angefertigt. Ich brauche sie nämlich um die Radkästen anfertigen zu können, die vor der Beplankung des oberen Teils des Schiffsrumpfes montiert werden müssen, da das Schanzkleid dann genau daran angepasst werden muß.

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Mittlerweile war auch  die Beplankung des Unterschiffs fast fertig und der Rumpf war bereit zum Schleifen.

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Geschliffen, gespachtelt und mit Sprühlack versehen wartet er nun auf die Kupferung.

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27.01.2015

Vor Beginn der Kupferung wollte ich noch so viel wie möglich vom Schiffrumpf fertig stellen. Ich habe daher den Hecksiegel mit den Heckfenstern gemacht , bemalt und angeleimt. Die Seitentaschen kann ich erst nach der vollständigen Beplankung des oberen Rumpfes herstellen und anpassen.

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Das Lager für die Achse der Schaufelräder habe ich eingebaut und Auflagehölzer, die wie Ausleger über den Rumpf hinaus ragen und als Auflage für die Radkästen bestimmt sind, eingepasst und eingeleimt.

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Ich werde dann anschließend  die seitliche Beplankung des Rumpfes bis in Höhe dieser Auflagen hochziehen, die Radkästen bauen und einpassen (ohne sie einzuleimen), dann den soweit fertiggestellten Rumpf bemalen, die Wasserlinie anzeichnen und die Kupferung auf das Unterschiff aufkleben.

 

2.3.2015

Ich habe den Rumpf bis in Höhe des Decks beplankt, gekittet, geschliffen und oberhalb der Wasserlinie bemalt. Anschließend habe ich die Kupferung aufgebracht.

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Jetzt war auch der Zeitpunkt gekommen, den endgültigen Ständer herzustellen, anzupassen und zu lackieren.

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27.4.2015

Das Einpassen und Verleimen des Decks aus dünnem Sperrholz war der nächste Schritt. Dieses Deck wird dann zu einem späteren Zeitpunkt, wenn die gesamte Decksausrüstung aufgeleimt ist, mit dünnen Leisten „beplankt“.

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Es folgte der Einbau der rot bemalten Schaufelräder an einer drehbaren Achse und die Anfertigung der Hauben über den Schaufelrädern.

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Nach dem Einbau der Hauben wurde das Schanzkleid vorne und achtern aussen beplankt, gekittet und geschliffen. Die Seitentaschen am Heck waren eine knifflige Arbeit, sie sind aber ganz gut gelungen.

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Dann habe ich noch die Schaufelradkästen nach vorne und achtern waagrecht abgestützt und die so entstandenen kleinen Dreiecke als Decks „beplankt“.

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Das Schanzkleid wurde – nachdem innen am Schanzkleid Zwischenspanten angebracht wurden – vorne und achtern mit einer schwarzen Leiste abgedeckt. Eine schwarze Leiste läuft auch um die Radkästen herum.

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Da jetzt die Zeit der Gartenarbeit, aber auch der Ausflüge und kurzer Reisen kommt, habe ich wenig Zeit und habe deshalb die Arbeit einstweilen eingestellt.

 

23.10.2015

Ich habe erst jetzt wieder an meinem Modell weiter gearbeitet. Der nächste Schritt war der Entwurf, der Bau und das Anbringen des Galions. Im Gegensatz zum Bauplan habe ich die Ankerklüse unterhalb des Galions vorgesehen, sodass beim Ankern die Kette nicht das Galion beschädigen kann.

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Anschließend habe ich die Radkästen auf der Deckseite beplankt und die Inspektionstüren aufgeleimt. Dann habe ich die Deckkammern vorne und Achtern der Radkästen angefertigt und mit Türen und Fenstern versehen und die Berghölzer angebracht.

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Aus gesundheitlichen Gründen mußte ich dann leider die Modelbautätigkeit für längere Zeit unterbrechen.

 

4.2.2016

Wegen meiner Bandscheibenprobleme und einer Reise nach Neuseeland konnte ich erst ab heute weiterbauen. Ich habe die Deckkammern bei den Radkästen fix eingebaut und Deckplanken auf Gehrung um diese gelegt.

 

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Dann habe ich die Deckausrüstung angefertigt, d.s. alle Grätings, die Maschinenoberlichte, die Hauben der Niedergänge, die Ankerkranbalken am Bug und die Relingpforten.

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Auch den Kessel habe ich aus einem Klötzchen und den Schornstein aus einem Kunststoffrohr geformt und beides mit Kupferfolie beklebt, wobei ich die Nieten angedeutet habe. Die Gitter über den Maschinenoberlichten habe ich mit versenkten Heftklammern angedeutet. Den Steuerstand am Hecke habe ich zusammengebaut und auf seiner Gräting aufgeklebt. Das Bratspill für das Vordeck habe ich auf der Drehbank gedrechselt, einbaufertig zusammengebaut und lackiert, das Ensemble Kessel / Schornstein schwarz lackiert.

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18.05.2016

Als nächster Arbeitsschritt war das Verlegen der Decksplanken vorgesehen. Ich habe auf dem Sperrholzdeck die Plankenstöße entsprechend dem damals üblichen Verlegemuster angezeichnet und mit dem Achterdeck begonnen. Um mit dem Steuerstand im Heck nicht zu hoch zu werden habe ich den Platz für die Gräting nicht beplankt. Auf dem Hauptdeck habe ich die Einfassungen der Grätings und Oberlichte vorab verlegt und dann erst die Deckplanken.

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Nach dem Verlegen aller Deckplanken habe ich im Vorschiff die Ankerkranbalken und im Achterschiff die Heckdavits angebracht.

 

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Die Herstellung der Leitern auf die achteren Radkastenkammern samt deren Einbau sowie die Auftritte zu den Steuerplattformen auf den Radkästen waren die nächsten Arbeiten.

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28.01.2017

Im nächsten Schritt habe ich die beiden Beiboote in Angriff genommen. Nach einem Entwurf habe ich erstmal eine erste Form aus Holz gemacht, geschliffen und lackiert. Der erste Versuch, auf dieser Form mit Polyester und Glasfaser Bootsschalen zu laminieren ist leider mißlungen. Nach neuen Entwürfen habe ich dann neue Formen gebaut. Aufgrund gesundheitlicher Probleme habe ich dann die Arbeiten Mitte Juni 2016 vorläufig einstellen müssen.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Ende Dezember 2016 habe dann erfolgreich die vier Bootshälften auf die Formen laminiert und problemlos von den Formen getrennt. Nach dem Verleimen der Bootsschalen mit den zugehörigen Kielstücken hatte ich zwei Bootsrümpfe,  die ich geschliffen sowie Spanten und Duchten eingebaut habe. Die fertigen Boote wurden bemalt und die notwendige Anzahl an Riemen hergestellt.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

17.02.2017

Da sich die Lieferung der Nußbaum-Rundhölzer für die Masten und Rahen leider etwas verzögert, habe ich noch die Davits für die Boote angefertigt, aber nicht installiert. Auch die Querreling auf dem Achterdeck wurde in zwei Teilen hergestellt, aber nicht eingebaut, um beim Einbau der Takelage nicht im Weg zu sein.

 

 

 

 

 

 

 

 

Ich habe dann noch den Belegplan aus dem – in dieser Hinsicht unzulänglichen – Bauplan erarbeitet und bereits eine Nagelbank im Bug eingebaut.

 

09.04.2017

Mittlerweile habe ich die Ringbolzen und Klampen zum Belegen von diversen Tauen auf Deck angebracht und die Masten, Marse und Stengen sowie auch die Fockrah hergestellt, zusammengebaut und mit Farbe angestrichen und lackiert. Die Relingstützen am Achterdeck habe ich eingesetzt unf die Püttingseisen und unteren Jungfern für beide Masten angebracht.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

06.05.2017

Ich habe das Bugspriet und den Klüverbaum eingeleimt , die zugehörigen Wanten gesetzt und die erforderlichen Blöcke angebracht sowie das Wasserstag (Kette) eingebaut.

 

 

 

 

 

 

 

 

Als nächstes habe ich Schablonen für die Segel gezeichnet, sie zugeschnitten und mit der Nähmaschine die Stoffbahnen abgenäht.  Die Rahsegel des Fockmastes wurden an ihre Rahen angeschlagen. Das Focksegel wurde zur Rah hin aufgegeit und dann die Rah mit einer kurzen Kette am Mars des Fockmastes befestigt.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

27.01.2018

Aus gesundheilichen und anderen Gründen habe ich eine längere Pause gemacht und erst Anfang Dezember 2017 weitergebaut.

Ich habe die Gelaender auf der Reling des Achterdecks und auf den Radkästen angefertigt, eingebaut und angestrichen bzw. lackiert.

 

 

 

 

 

 

 

 

Dann habe ich das Gaffelsegel des Großmastes mit allen Blöcken und Tauen am Mast gesetzt, ehe ich diesen eingeleimt sowie die Wanten und Pardunen gespannt habe. Der Flaggstock am Heck wurde anschließend eingebaut.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Nachfolgend habe ich die Einbauten am Achterdeck vorgenommen (Steuerrad, Niedergang, Oberlicht, Geländer Achterdecksreling) und die Davits für die Beiboote angebracht.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

06.02.2018

Als nächster Schritt war der Einbau des Kessels samt Schornstein vorgesehen. Dazu habe ich noch vorher die Stage (Ketten) am Schornstein angebracht und dann erst den Kessel eingeleimt. dann habe ich die Schornsteinstage festgesetzt, das Großstag, das geteilt links und rechts vom Schornstein geführt wird, vorbereitet und an Deck fixiert.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Damit kann ich jetzt am Fockmast weiterbauen.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

22.02.2018

Ich habe das Gaffelsegel am Fockmast angeschlagen und dann den Mast gesetzt. Anschließend wurden die Wanten und Pardunen angebracht und die Webleinen geknüpft. Toppnanten, Geitaue und Brassen wurden dann geschoren.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Anschließend haben mittschiffs die Maschinenoberlichte, den Niedergang und die Grätings auf Deck eingeleimt.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

18.05.2018

Der Einbau des Spills und des Ankergeschirrs erfolgte vor dem Spannen der Vorstage.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Das Vorstagsegel und der Binnenklüver wurden mit Stagringen versehen, auf die entsprechenden Stage aufgefädelt und diese dann festgesetzt. Der Außenklüver wurde fliegend gesetzt. Die Schoten der Stagsegel wurden gesetzt, ebenso Schoten und Halsen des Großsegels.

 

 

 

 

 

 

 

 

Der nächste Schritt war das Anbringen der Boote an den Davits. Vorher habe ich aber die notwendigen Blöcke für die Boote und Anker angefertigt. Das Steuerbordboot wird bis zu Wasserlinie heruntergelassen gezeigt, das Backbordboot aufgeheißt und mit Fender und Gurten gesichert.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Dann habe ich die zwei Anker angefertigt und steuerbord an den Kranbalken gehängt, backbord aber an der Reling fetsgezurrt.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Die Flaggen habe ich aus dem Internet herunter geladen und paarweise – aber spiegelverkehrt – auf dünnen Klebeetiketten ausgedruckt, zusammengeklebt und am Heck und Großmast gesetzt.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Auch die Namensplaketten habe ich auf Klebeetiketten gedruckt und auf den Radkästen aufgeklebt.

 

 

 

 

 

 

 

 

Danit war das Schiffsmodell fertig! Nur weiß ich nicht, wo ich es hinstellen soll. Ich habe keinen Platz mehr!

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

(Weitere Fotos)

Bauzeit:  602 Stunden (ohne Planungs- und Nachdenkzeit) an 382 Tagen (in 3,5 Jahren).

Über mich

Self
HEINER LUH
Jahrgang 1941
Mail: heiner.luh(at)gmail.com

Mit 15 Jahren habe ich begonnen, Schiffsmodelle zu bauen. Mein Interesse galt und gilt vor allem histori- schen Segelschiffen. Von anfangs kleinen Modellen und Baukästen bin ich nach und nach zu größeren Modellen, denen gute Pläne zu Grunde liegen, übergegangen. Ein moderner Kriegsschiffnach- bau (Zerstörer) und ein selbstentworfenes RC-Modell waren ebenso wie einige Plastikmodelle nur Abstecher.

Insgesamt habe ich bisher - wenn ich mich richtig erinnere - ca. 15 Segelschiffsmodelle gebaut (Stand 2006).